Hemiëdrische Krystallformen

[231] Hemiëdrische Krystallformen, solche, welche nur halb so viel Flächen haben, als die vollständigen od. holoëdrischen Formen; daher erhält man die ersteren durch Verschwindenlassen der symetrisch vertheilten Hälfte der Flächen einer holoëdrischen Form od. durch Erweiterung einer Hälfte von Flächen, so daß die übrigen verschwinden. Der Gegensatz von holoëdrischer u. hemiëdrischer Krystallform od. von Holoëdrie u. Hemiëdrie tritt besonders im tesseralen od. regulären Krystallsystem auf, u. man nennt die holoëdrischen Formen dieses Systems plenotesserale, die hemiëdrischen semitesserale Formen; zu den letzteren gehört z.B. das Tetraëder, als die hemiëdrische Form des Ociaeders.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 231.
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