Kimōlos

[484] Kimōlos, Insel des Ägäischen Meeres, zur Nomarchie der Cykladen gehörig, nördlich von der Insel Melos; war schon im Alterthume wegen der Kimolischen Seifenerde, einer seinen, weißen, zum Waschen u. Walten statt der Seife gebrauchten Siegelerde, die auch als Arzneimittel angewendet wurde, berühmt. Jetzt heißt sie Kimoli od. Argentiera nach einer ehemaligen Silbergrube; sie ist eine vulkanische u. nur zum Theil fruchtbare Felseninsel, aber ihre Seifenerde bildet noch jetzt einen bedeutenden Ausfuhrartikel. Unter ihren Einwohnern, etwa 2–3000, gibt es geschickte Schiffer u. die Frauen treiben Industrie mit bäumwollenen Strümpfen. Der Hauptort gleiches Namens an der Südostseite der Insel ist unansehnlich. West in davon findet sich eine warme Quelle. Unter dem Tyrannen von Naxos, Sanudo, gehörte K. zum Fürstenthum Naxos, später wurde es von Barbarossa für die Türken erobert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 484.
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