Lantanursäure

[115] Lantanursäure (Allantursäure), C6H4N2O6, ein Zersetzungsproduct des Allantoins, welches erhalten wird, wenn man Allantoin in kalter Kalilauge löst, die Lösung mit Essigsäure bis zur schwach sauren Reaction versetzt u. im Wasserbade bis zur Syrupsconsistenz abdampft; man setzt dann absoluten Alkohol zu, wodurch lantanursaures Kali in dicken, weißen Flocken niederfällt; dieses wird mit Alkohol abgewaschen, in wenig Wasser gelöst u. zu der Lösung Alkohol gesetzt, worauf sich saures lantanursaures Kali in krystallinischen Krusten abscheidet. Die L. wird an Bleioxyd gebunden u. das Bleisalz durch Schwefelwasserstoff zersetzt; nach dem Trocknen erscheint die L. als amorphe, weiße, zerfließliche Masse, die sich nicht in Alkohol, leicht aber in Wasser löst; die Lösung reagirt schwach sauer; beim Erhitzen mit verdünnter Schwefelsäure nimmt die L. vier Äquivalente Wasser auf u. zerfällt in Ammoniak u. Mesoxalsäure; das von Schlieper aus der Allexansäure beim Erhitzen einer syrupdicken Lösung derselben erhaltene Diffluan ist identisch mit der L.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 115.
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