Leberthran

[196] Leberthran (Oleum jecoris aselli), wird aus faulenden Lebern des Kabeljau, bes. in Bergen, gewonnen u. unterscheidet sich durch dunkle, röthliche Farbe, Schwere, fischartigen Geruch, lange anhaltenden, widrigen Geschmack von anderen Thranarten. Er wurde anfänglich zur Roth- u. Weißgerberei, in neuerer Zeit aber hauptsächlich als Medicament angewendet u. gilt zunächst als ein höchst wirksames Mittel in eingewurzelten rheumatischen Übeln, bes. bei Hüft- u. Lendenweh, wird auch gegen Rhachitis, Skropheln etc. empfohlen. Seine medicinische Wirksamkeit beruht auf seinem Gehalt an Jod; er kommt im Handel als weißer (gebleichter), brauner (dunkelgelber) u. schwarzer (durch starkes Rösten der Lebern erhaltener) vor; der braune gilt als der wirksamste. Auch wird der L. als Mästungsmittel der Kälber, Schweine u. Schafe angewendet.[196] Man fängt mit einem Loth täglich an u. steigert die Gabe auf ein Pfund.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 196-197.
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