Platanthēra

[187] Platanthēra (Breitkölbchen, d. i. Breitstaubbeutel, P. Rchnb.), Pflanzengattung aus der Familie Orchideae-Ophrydeae; einfache Blüthenhülle rachenförmig, mit 3–5 zu einem Helm zusammengeschlossenen Lappen, Honiglippe abstehend, unterseits nach hinten gespornt u. an die Befruchtungssäule bis zum Staubbeutel angewachsen, dieser ganz angewachsen, die Fächer unten von einander entfernt, daher unten breiter; Staubmasse kaum lappig, Fruchtknoten gedreht, Sporen bei den deutschen Arten fädlich verlängert. Einheimische Arten: P. bifolia (sonst Orchis bifolia), Waldhyacinthe, mit weißen, langgespornten, in langer Ähre stehenden, bes. Morgens u. Abends sehr wohlriechenden Blumen, auf Waldwiesen; die bocksartig riechenden Wurzelknollen (Radix satyrii) waren sonst als stärkendes, harntreibendes Mittel officinell; P. chlorantha, mit grünen Blumen, deren Sporen auch einmal so lang als der Fruchtknoten, fädlich, nach hinten fast keulig; in schattigen Wäldern; ist Orchis bifolia macroglossa Walln., O. elatior Gaud. u. O. virescens Zollik.; P. brachyglossa Rchnb. ist eine Varietät von P. bifolia.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 187.
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