Selenkalium

[814] Selenkalium, Selen verbindet sich in mehren Verhältnissen mit Kalium; die Verbindungen sind den analogen Schwefelverbindungen ähnlich, aber noch unvollständig bekannt. Einfach S., KSe, entsteht beim Glühen von selensaurem od. selenigsaurem Kali in Wasserstoff od. mit Kohle. Kalium verbindet sich mit Selen in der Hitze unter Feuererscheinung zu einer stahlgrauen krystallinischen Masse, welche auf 1 Äquivalent Kalium mehr als 1 Äqu. Selen enthält; sie ist in Wasser mit rother Farbe löslich u. gibt mit Säuren Selenwasserstoff u. Selen. Erhitzt man Selen mit einem Überschuß von Kalium, so erfolgt die Vereinigung unter Explosion. Durch Zusammenschmelzen von Kalihydrat od. kohlensaurem Kali mit Selen erhält man Gemische von S.u. selenigsaurem Kali, deren Lösungen durch Säuren zersetzt werden, indem sich Selenwasserstoff entwickelt u. Selen ausgeschieden wird. Aus allen Lösungen von S. scheidet sich an der Luft Selen ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 814.
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