Trochlĕa

[852] Trochlĕa (lat.), 1) Rolle; 2) rollenförmige. Erhabenheit, Endstück eines Knochens, welches Ähnlichkeit mit einer Rolle hat. T. der Orbita (Trochlea orbitalis), an der Trochlearspitze, od. wenn diese fehlt, in einer kleinen Grube befestigter, eckiger Knorpel, über welchen die Flechse des obern schiefen Augenmuskels läuft. T. der Phalangen der Finger u. Zehen, rollenartige Gelenkflächen am untern Ende der ersten Phalanx des Daumens od. der großen Fußzehe, so wie der ersten u. zweiten Phalanx der übrigen Finger u. Zehen, welche, in die Trochlearhöhlen der nächst gelegenen Phalangen eingreifend, mit diesen Charniergelenk bilden. Trochlearnerven, s.u. Auge S. 3. Trochlearspina, eine nicht immer vorkommende, der T. der Orbita zum Ansatz dienende Knochenspitze. Trochleargrübchen, kleines, bei fehlender Trochlearspina zum Ansatz der Trochlea der Orbita dienendes Grübchen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 852.
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