U, u.

[102] U, u. 1) als Buchstab, im deutschen Alphabet der 21. u. der 5. der Vocale; im Lateinischen, wo eigentlich zwischen u (dem Vocal) u. v (dem Consonanten) kein Unterschied war, schrieb man für beides v od. u. u. die letztere Form wurde erst seit dem 16. Jahrh. von den niederländischen Philologen für den Vocal zum Unterschied von v festgestellt. Auch im Deutschen wurden v u. u für einander gesetzt, höchstens mit dem Unterschied, daß v im Anfang, u in der Mitte der Wörter gebraucht[102] wurde; im Griechischen der aus ο u. υ zusammengesetzte Laut ου (früher auch verbunden U, u. geschrieben). Die Aussprache des deutschen u ist bald geschärft (Luchs, Sucht), bald gedehnt (Ur, lugen); 2) als Zahlzeichen: a) im Lateinischen, s.u. V; b) in der Rubricirung = 20; c) (Buchh.), U = 20 Thlr., u. = 20 gGr.; 3) als Abkürzung: a) auf römischen Münzen, Inschriften etc., s.u. V; b) auf französischen Münzen bedeutet es den Münzort Pau; 4) chemisches Zeichen für Uran.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 102-103.
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