Verwesung

[534] Verwesung, ein freiwilliger Zersetzungsproceß (langsame Oxydation) organischer Substanzen, welcher unter Einfluß des Sauerstoffs der atmosphärischen Luft u. unter Entwickelung scharfer Gerüche (stinkender Gase) die allmälige Auflösung u. darauf eintretende völlige Aufhebung der Form bewirkt u. meist ein endliches Zerfallen derselben in Moder u. zuletzt in Humus zur Folge hat. Sie hat also einen weiteren Begriff als Fäulniß (s.d.), welche ihr in den meisten Fällen vorausgeht u. sie einleitet, kann aber auch, wenn die ihr unterworfenen Körper von Natur wenig Feuchtigkeit besitzen, od. dieselbe zum Theil verloren haben, unter dem Einfluß einer mäßig feuchten, wenig bewegten Luft, auch ohne vorher gegangene faulige Gährung Statt finden, wobei man dann einen mehr dumpfigen, moderigen, als fauligen Geruch bemerkt. Vgl. Gährung S. 843 u. Chemie S. 899.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 534.
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