Volsinii

[674] Volsinii (Volsinium, Vulsinii, Felsuna), eine der Zwölfstädte Etruriens, am nordöstlichen Ufer des fischreichen Vulsiniensis (Volsinius) lacus, (Tarquinius lacus, j. Lago di Bolsena), des größten Landsees in Etrurien, aus welchem der Fluß Marta strömte. Die Stadt selbst war sehr blühend u. wohlhabend; die Umgegend reich an Waldungen (bes. Nadelholz) Bausteinen (aus den dort gefundenen Basaltsteinen machte man Mahlsteine). Volsinische Götter waren Vertumnus u. Nortia (s.d.). Schon unter Romulus sollen die Volsinier den Römern bekannt gewesen sein u. ihnen durch ihren Lucumo Vibenna Hülfe gegen die Sabiner geleistet haben, wofür ihnen der Cölische Berg eingeräumt wurde; nach seinem Tode sollen sie den Vicus tuscus bewohnt haben. Da mit der Zeit Leute aus unteren Klassen sich der Negierung bemächtigt hatten, kamen die Römer 266 v. Chr., von den Aristokraten gerufen, nahmen V. ein u. unterwarfen sie. Bis dahin auf dem Berge gelegen, wurde V. nun tiefer angelegt. Auch unter den Römern blieb V. eine reiche u. blühende Stadt, obgleich es 94 d. Chr. durch eine Feuersbrunst verheert wurde; j. Bolsena. Vgl. Adami, Storia di Volseno, Rom 1737.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 674.
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