Amrit

[793] Amrit, Ruinenstätte an der Küste des alten Phönicien (Syrien), 2 Stunden südlich von der Hafenstadt Tortosa. A. ist das alte, schon im 2. Jahrh. v. Chr. von den Aradiern zerstörte Marathos (s.d. 2), welches zum Gebiet der Inselstadt Arados (Arwad der Bibel, j. Ruad) gehörte u. theils in der Ebene, theils auf dem angrenzenden Felsen lag; den nördlichsten Theil bild ete zur Römerzeit Antaradus (j. Tortosa). Die Ruinen wurden schon im 17. Jahrh. durch den Orientalisten Pococke bekannt, aber erst neuerdings durch Renan genau untersucht u. beschrieben. Unter den merkwürdigen Überresten ist der wichtigste der Tempel (el-Maabed), ein viereckiger, auf drei Seiten von Felsmauern umschlossener Hof von 165 Fuß Länge u. 144 Fuß Breite, in dessen Mitte sich ein aus dem Felsen gehauener Würfel von 15 Fuß im Quadrat befindet, welcher die Basis einer ebenfalls von drei Seiten geschlossenen, 15 Fuß hohen u. mit einem großen Stein bedeckten Cella bildet. Außerdem finden sich noch zwei ähnliche kleinere Cellas, ein großes Grabmonument, 20 Grabkammern, ein Stadium mit Amphitheater u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 793.
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