Asseburg

[801] Asseburg, Rosamunde Juliane v. d. A., stammte aus dem jetzigen gräflichen Geschlecht von der A. u. war 1672 zu Eigenstedt im Magdeburgischen geboren; schon als Kind wollte sie Visionen gehabt u. Offenbarungen von Gott empfangen haben, was sich bis zu ihrem 15. Lebensjahre fortsetzte, wo ihr der Sohn Gottes u. selbst Gott der Vater erschienen sein sollte. Da die Sache bekannt wurde, trat der Chiliast Petersen in Lüneburg mit ihr in Verbindung u. lud sie zu sich ein. Sie ging im März 1691 nach Lüneburg u. bestärkte Petersen durch ihre fortwährend erhaltenen Offenbarungen in seinen Erwartungen des bevorstehenden Anfangs des Tausendjährigen Reiches. In Folge einer Beschwerde der Lüneburger Geistlichkeit wurde im Jan 1692 Petersen u. die A. vor das Consistorium in Celle geladen, welches die Offenbarungen der A. als göttlich nicht anerkannte u. Petersen von seinen schwärmerischen Ansichten abzubringen suchte. Da dieser aber diesen Ermahnungen nicht Gehör gab, so wurde er des Landes verwiesen u. die A. ging mit ihm erst nach Wolfenbüttel u. dann nach Magdeburg; später lebte sie bei Frau von Schweinitz in Berlin u. wurde zuletzt Gesellschafterin bei einer der Frömmelei ergebenen Gräfin; hier erhielt sie von Petersen einen Besuch u. verschwindet seitdem spurlos.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 801.
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