Caprēra

[821] Caprēra, eine der Buccinarischen Inseln, zur italienischen Provinz Sassari gehörig, zwischen den Inseln Corsica u. Sardinien am östlichen Eingang der Bonifaciusstraße. C. ist 1 Meile lang u. 3/81/2 Meile breit u. größtentheils von großen Sandstein- u. Granitblöcken bedeckt, welche chaotisch über einander liegen u. der Insel ein wild-romantisches Ansehen geben; die wenigen ebenen Punkte sind sandig u. von sehr geringer Fruchtbarkeit. Im Alterthum hieß C. mit der 1/4 Meile nordwestlich gelegenen Maddalena die Cuniculariae insulae od. Phintonis insula; sie war der Aufenthalt wilder Kaninchen (daher ihr alter Name) u. wilder Ziegen (daher ihr neuer Name), menschliche Bevölkerung, außer Hirten u. Fischer auf Zeit, hatte sie nicht. Hier ließ sich 1854 Garibaldi nieder, erwarb sich daselbst ein kleines Grundstück, lebte dort bis 1858 mit Landwirthschaft beschäftigt u. zog sich nach Beendigung des neapolitanischen Feldzugs im November 1860 wieder dahin zurück. Seinen Bemühungen ist es gelungen Wein, Melonen, Feigen u. anderes Obst anzupflanzen. Außer dem Hause Garibaldi's hat die Insel keine Gebäude, außer seiner Familie u. der Dienerschaft keine Bewohner.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 821.
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