Kotah

[861] *Kotah, 1) Radschputenstaat in Ostindien, etwa 247 QM. groß, fällt im Allgemeinen vom Tafellande Malwa nach Norden zu ab, welcher Richtung auch die Gewässer des Landes, der Chumbul mit seinen Zuflüssen Kalee-Sindh, Newaj, Parbaty etc. folgen. Eine Hügelkette von mäßiger Höhe bildet jetzt die Grenze gegen den Staat Jhallowa, sowie zwischen den Landschaften Malwa u. Harowtee; über dieselbe führt der Mokundarra-Paß, eine der wichtigsten Verbindungsstraßen zwischen dem Dekan u. eigentlichen Hindustan. Das Land ist ziemlich fruchtbar u. gut angebaut, das Klima aber im All. gemeinen für den Europäer ungesund; die Zahl der Bewohner beträgt 434,000. Früher war das Fürstenthum bedeutend größer, in neuerer Zeit wurde jedoch der südliche Theil davon abgetrennt u. zu einem besonderen Fürstenthum Jhallowa erhoben. 1846 betrug die Militärmacht des Radscha von K. 283 Mann Cavallerie, 66 M. Artillerie u. 799 M. Infanterie unter englischen Offizieren; dazu kamen noch 3450 M. andere Truppen u. 2000 M. Polizeimannschaft. 2) Hauptstadt darin, am Chumbul u. an der Heerstraße von Nusserabad nach Saugor; 20–25,000 Ew., ist mit Mauern umgeben u. enthält mehre Hindutempel u. einige Moscheen. Inmitten der Citadelle im Süden der Stadt liegt der Palast des Radscha; die Sommerresidenz desselben befindet sich gegenüber der Stadt auf einer Insel des Chumbul. Im Osten der Stadt ein großer Tank, von Parkanlagen umgeben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 861.
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