Edmonson

[494] Edmonson, Thomas, geboren in Lancaster am 30. Juni 1792, der Erfinder des nach ihm benannten und überall verbreiteten Fahrkartensystems. Er erhielt, als im Jahre 1836 die Eisenbahnlinie Newcastle-Carlisle eröffnet wurde, eine Anstellung als Stationsvorsteher einer kleinen Station dieser Linie. Der Verkehr war sehr gering, so daß die Obliegenheiten eines Stationsvorstehers und Rechnungsführers daselbst von einer Person besorgt werden konnten.

Die auf dieser Eisenbahn für Reisende verwendeten Fahrscheine waren kleine Zettel, wie solche früher für Postreisende üblich waren. Dieses System war in mancher Hinsicht mangelhaft, und so verfiel E., von dem Bestreben nach einer besseren Kontrolle geleitet, bald auf die Idee eines neuen Fahrkartensystems, zu welchem Zweck er Maschinen zum Bedrucken, Numerieren, Zählen und Datieren der Fahrkarten zusammenzusetzen versuchte. Es gelang ihm, ungeachtet der noch mangelhaften und unzulänglichen mechanischen Hilfsmittel, ein vollständiges System des Fahrkartendrucks, der Zählung und Kontrolle auszubilden. Das von E. für seine kleine Station angewandte System wurde von einigen anderen Stationen auf dieser Linie zur Einführung gebracht. Captain Law, der unternehmende Direktor der Manchester and Leeds Railway, prüfte, nachdem er von der Art, wie der Stationsvorsteher in Milton sich mit den Fahrkarten selbst kontrollierte, gehört hatte, dessen Fahrkartensystem, erkannte sofort seine weittragende Bedeutung und bot E. eine Anstellung unter den Direktoren der Manchester and Leeds Railway an, die dieser auch annahm. Sein System wurde daraufhin auf allen Stationen dieser Bahn eingeführt. Die Bauart des Fahrkartenkastens und der Datumpresse war von allem Anfang an eine vollkommen gelungene, nur die sehr komplizierten Maschinen für Druck und fortschreitende Numerierung der Fahrkarten waren erst das Ergebnis allmählicher Verbesserungen.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 494.
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