Frank

[164] Frank Albert, Geh. Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in Hannover, hervorragender Maschinentechniker, geb. 19. Dezember 1841 zu Lauenstein, gest. 20. November 1909 zu Hannover. F. trat nach Beendigung der technischen Studien 1865 in den Staatsdienst. Nach 6jähriger Tätigkeit in Paderborn, wo er seit 1869 die Stelle des Werkstättenvorstehers bekleidete, wurde er 1871 nach Nancy berufen, um einen großen Teil des maschinentechnischen Dienstes der in deutschen Händen befindlichen französischen Eisenbahnen zu leiten. Nach Beendigung des Krieges blieb F. als Eisenbahn-Maschinenmeister im Reichsdienste. Im Herbst 1881 wurde F.[164] vorläufig und zum 1. April 1882 endgültig als Professor für Eisenbahn-Maschinenwesen, Maschinenteile, Regulatoren und Kinematik an die Technische Hochschule in Hannover berufen und wirkte in dieser Stellung bis zu seinem Tode. Er wurde für die Amtszeit vom 1. Juli 1895 bis 1. Juli 1898 zum Rektor gewählt und am Schlusse dieser Zeit zum Geh. Regierungsrate ernannt. Die hauptsächlichen Leistungen Franks, die ihn auch in die Stellung als akademischer Lehrer führten, liegen auf dem Gebiete der Ermittlung der Widerstände der Eisenbahnfahrzeuge verschiedener Art durch planmäßige Versuche und der Einkleidung der gefundenen Ergebnisse in verallgemeinernde Formeln, die heute zu den meist gebrauchten zählen.

Auch während der Lehrtätigkeit hat F. diese Untersuchungen fortgesetzt, unter anderen auch die Ergebnisse der Schnellfahrversuche in Berlin nach dieser Richtung ausgewertet.

F. ist auch Mitbegründer der Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, für deren erste Auflage er überaus wertvolle Beiträge geliefert hat.

Von seinen Schriften seien genannt:


Die Widerstände der Lokomotiven und Bahnzüge, der Wasser- und Kohlenverbrauch sowie der Effekt der Lokomotiven. Neue Auflage. Wiesbaden 1886, und Erinnerungen ernster und heiterer Art an den Eisenbahnbetrieb im Kriege 1870/71. Wiesbaden 1899.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, S. 164-165.
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