Friedmann

[224] Friedmann, Alexander, österreichischer Ingenieur, der sich hauptsächlich durch die Vervollkommnung der Dampfstrahlpumpen einen Weltruf verschafft hat, wurde 1838 in Budapest geboren, studierte zuerst an der Wiener technischen Hochschule, dann in Karlsruhe und ging später auf einige Monate nach Reschitza, um sich im dortigen Eisenwerk als Ingenieur zu betätigen. 1861 kam er nach Paris, wo er drei Jahre in der Lokomotivfabrik von Cail als Konstrukteur wirkte. Hier machte er die ersten Studien über Injektoren, die er in Bezug auf kompendiöse Form und Leistungsfähigkeit wesentlich verbesserte. Er war der erste, der den Expansionskonus in der Dampfdüse verwendete (s. Dampfstrahlpumpen), wodurch die Austrittsgeschwindigkeit des Dampfes erhöht und der Nutzeffekt der Strahlenapparate gesteigert wird. Die Fabrikation der von ihm hergestellten Injektoren wurde 1867 begonnen; 1870 wurde hierfür eine Fabrik in Wien gebaut, die noch besteht. 1879 wurde F. in den Reichsrat gewählt, wo er intensiv für die Verwirklichung des Baues des Donau-Oderkanales eintrat; mitten in seinen Arbeiten ereilte ihn 1882 der Tod.

Gölsdorf.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, S. 224.
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