Martigny-Orsières

[246] Martigny-Orsières, eine vollspurige, elektrisch betriebene Reibungsbergbahn von 19∙3 km Betriebslänge mit 35 größter Neigung und 175 m kleinstem Krümmungshalbmesser, ist eine Touristenbahn in der Schweiz. Ursprünglich lag allerdings dem Plan der Gedanke einer Hauptbahn über den großen St. Bernhard nach Aosta zum Anschluß an das italienische Eisenbahnnetz zu grunde. Dieser wurde aber nach dem Zustandekommen der Simplonbahn aufgegeben. Die Bahn, auf eigenem Unterbau erstellt, weist zahlreiche Kunstbauten auf. Das Betriebssystem ist Einphasenstrom von 8000 Volt Spannung und 15 Perioden. Die Oberleitung besteht aus einem Kupferdraht von 8 mm Durchmesser, mit einfacher Aufhängung auf der Strecke und Kettenaufhängung in den Stationen. Der Bau wurde 1907 begonnen und der Betrieb 1910 eröffnet. Ende 1913 betrugen die Baukosten 5,477.818 Fr. bei 2 Mill. Fr. Aktienkapital. Im Jahre 1913 betrugen die Betriebseinnahmen 151.167 Fr., die Betriebsausgaben 165.288 Fr.

Dietler.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 246.
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