Creutz, Johann Adam

[161] Creutz, J. A. Johann Adam Creutz, geb. 1752, gest. 1809, hat sein Geschäft im Jahre 1778 unter dem Namen Creutzsche Buchhandlung in Magdeburg begründet. Nach seinem Tode ging die Firma an seinen langjährigen Gehilfen und Schwiegersohn Karl Gottfried Kretschmann, geb. 1784, gest. 1850 über.

1850 übernahm dessen jüngster Sohn Reinold Kretschmann, geb. 1828, das Geschäft, welchem 1871, nachdem Theodor Koltzsch als Teilhaber eingetreten war, eine Musikalienhandlung größeren Umfangs angegliedert wurde. Diese Teilhaberschaft erlosch nach dem 1873 erfolgten Tode Koltzschs. 1883 trat sein jüngster Sohn Max Kretschmann, geb. 1858, in das Geschäft ein und fügte demselben eine Verlagsabteilung populär-naturwissenschaftlicher Richtung hinzu, wozu er den Grundstock aus dem Karl Rümplerschen Konkurse durch Ankauf der Dr. Karl Rußschen Schriften erworben hatte. 1885 wurde diese Verlagsrichtung durch Erwerbung der beiden Zeitschriften »Die gefiederte Welt« und »Isis«, beide von Dr. Karl Ruß herausgegeben, aus dem Gerschelschen Konkurse erweitert. 1899 trat Reinold Kretschmann, der seiner Vaterstadt 25 Jahre lang als Stadtrat treu gedient hatte und durch den Ehrentitel »Stadtältester« ausgezeichnet wurde, in den Ruhestand.

Seit 1899 führt das Geschäft für Verlag und Sortiment getrennte Rechnung. 1902 wurde dem Sortiment eine permanente Lehrmittel-Ausstellung angeschlossen.[161]

Die Verlagswerke der Firma erstrecken sich hauptsächlich auf folgende Gebiete: Populäre Naturwissenschaft: Dr. Karl Ruß, Mathias Rausch, Schlag, Lazarus, Dr. Floericke, Schwarzlose, Gräßner, Voegler, Dr. E. Bade, Wilh. und Hans Geyer, Dürigen, Lachmann, Wolterstorff, Bungartz, Waser, Alex. Bau, Wingelmüller, Dr. Glaser; Protestantische Theologie der Mittelpartei: D. W. Faber, Professor D. Hornemann, Max Hildebrandt; Schöne Litteratur: Wilhelm Raabe, Paul Kämpfe, W. Luctran etc.; Schulbücher: Wernholz und Kurths, Henze, Homburg etc.; Lehrmittel: Wernholz und Kurths, Bernsteins Wandtafeln; Unterrichtswerke für die kaufmännischen und gewerblichen Fortbildungsschulen: Schorf, Haese, Creternitz; außerdem: Lokalverlag.

Quellen: Ergänzte Originalmitteilung.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 161-162.
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