Kistner, Karl Friedrich

[540] Kistner, K. F. Karl Friedrich Kistner wurde am 3. 3. 1797 zu Leipzig geboren, erlernte das Manufakturwarengeschäft und war auch eine zeitlang Mitinhaber eines solchen, bis er 1831 die 1823 gegründete Musikalienhandlung von H. A. Probst in Leipzig käuflich erwarb, für die er vom Jahre 1836 ab unter eigenem Namen firmierte. Kistner war selbst ein fertiger Violinspieler und nahm sich dieser ihm so sehr zusagenden Bethätigung im Musikalienhandel mit lebhaftem Eifer an. Neben dem Sortiment befaßte er sich bald auch mit Verlag und brachte in verhältnismäßig kurzer Zeit seine Firma zu europäischem Rufe. Er knüpfte Verbindungen an mit den bedeutendsten Meistern, so mit Rob. Schumann, Mendelssohn, Chopin, Gade, Bennet u. v. a.

Kistner starb am 21. 12. 1844; die Leitung des Geschäfts übernahm sein Bruder Julius Kistner; 1866 ging er käuflich in die Hände von K. Fr. L. Gurckhaus über, der dem Geschäfte bereits seit 1834 angehörte, als Lehrling, Gehilfe und endlich als Prokurist. Seit des letzteren Tode, 22. 5. 1884 befindet sich Sortiment und Verlag, welchen Zweigen ein Kommissionsgeschäft, das zur Zeit 30 Kommittenden hat, angegliedert wurde – im Besitze von Carl Otto Ludw. Gurckhaus und Felix Otto Gurckhaus.

Quellen: Allgem. deutsche Biographie Bd. 16.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 540.
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