Clytia

[143] Clytia (Gr. M.),

1) Tochter des Pandareus, mit ihrer Schwester Camiro durch Venus genährt, durch Juno mit Schönheit, durch Minerva mit Verstand begabt. Als die Göttinnen sich für diese ihre Lieblinge Männer von Jupiter ausbaten, wurden beide durch die Harpyien geraubt, und den Erinnyen als Sklavinnen gegeben.

2) C., eine Meernymphe, Tochter des Oceanus und der Thetys, welche, durch Apollo's Liebe zu Leucothoë, der Tochter des Orchamus, eifersüchtig geworden, das Verhältniss dem Vater verrieth. Dieser liess Leucothoë lebendig begraben. Apoll suchte sie, jedoch vergeblich, zu retten, und verliess darauf die Verrätherin, welche nun, der Speise und des Trankes entbehrend, immerfort nach ihm schaute, bis sie in eine Sonnenblume verwandelt ward.

3) C., Geliebte des Amyntor, Königs der Doloper, welche, um den Phönix, einen Sohn der rechtmässigen Gattin desselben, aus dem Wege zu schaffen, angab, dieser habe ihr seine Liebe angetragen, worauf der erzürnte Vater den Unglücklichen blenden liess.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 143.
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