Bürsten

1. Was sich nicht bürsten lässt, wird ausgeklopft.


*2. Er hat viel übel bürsten.

Nach einer handschriftlichen Mittheilung aus Kamenz hat die Redensart folgende Entstehung. Ein deutscher Edelmann, der den Wein stark geliebt, habe einmal so getrunken, dass er beim Nachhausegehen das Gleichgewicht verloren habe und seine Kleider Verbindungen [516] mit den Strassenstoffen eingegangen seien. Als den folgenden Tag der Bediente beschäftigt gewesen, sie zu reinigen, sei ein Bekannter des Herrn vorüber, der den Grund gewusst und eine sarkastische Bemerkung gemacht habe, worauf der Bediente erwidert: »Ja, ja, da gibt es gar viel übel bürsten.« Andere, die viel statt sehr und bürschen für bürsten setzen, wollen es von einer mühevollen Jagd herleiten.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 516-517.
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