Bast

1. Den Bast reiss, wo er reisst, die Tochter verheirathe, wohin man sie weist (holt). (Galiz.)


2. Gestohlenen Bast muss man mit Leder bezahlen.

Theuer oder mit der eigenen Haut.


3. Man muss den Bast reissen, solang' er sich löst; wenn er anbäckt, kann man's nicht mehr. (Lit.)


[Zusätze und Ergänzungen]

4. Bast hölt fast, seggt de Hex. (Samland.) – Frischbier, I, 250.


5. Man muss den Bast reissen, so lange es sich thun lässt.Frischbier, 4242.

Poln.: Trzeba drzéc łyka póki się dają.


6. Nicht jeder Bast bindet.

Nicht jedes scharfe Wort beleidigt.

Böhm.: Nekaždé lyko váže. (Čelakovský, 71.)


7. User bast macht man Hafensail.Zimmerische Chronik IV.


8. Was man mit Bast binden kann, dazu soll man nicht Eisen nehmen.

Spruch des Landgrafen Georg I. von Hessen- Darmstadt, des Einfach-Sparsamen.


[907] *9. Up 'n Bast kaom. (Altmark.) – Danneil, 11.

Schlagen, bestrafen.


*10. Up 'n Bast sitt'n. (Altmark.) – Danneil, 11.

Zum Arbeiten antreiben.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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