Dreizehn

1. Dreizehn ist ein Bauerndutzend.

Holl.: Dertien is een boeren-dozijn. (Harrebomée, I, 69.)


2. Ochär1 wie arme dartein2, sä' de Pottbaker3, un fullt mitten Duz Pött4 vannen Böhn5. – (Jever.) – Frommann, III, 38, 4; Hoefer, 851.

1) D.i. och Herr, der Ausruf: ach Herr!

2) Dreizehn (vgl. Frommann, II, 96, 31).

3) Topfbäcker, Topfbrenner, Häfner, Töpfer.

4) Dutzend Töpfe.

5) Böhn, Bon = Hausboden, mittelhochdeutsch büne = erhohter Fussboden (vgl. Frommann, III, 40, 4).


[Zusätze und Ergänzungen]

3. Dreizehn ist eine böse Zahl.

Man nimmt an, dass, wenn dreizehn Gäste am Tisch sitzen, einer davon im Laufe des Jahren sterben werde, und dass dies auch mit den Naturgesetzen nicht im Widerspruch steht. Der berühmte belgische Arzt Quetelet nimmt an, dass von jedem der dreizehn Personen, die zur gleichen Zeit leben, und in denen beide Geschlechter und verschiedene Altersstufen in einem guten Durchschnittsverhältniss vertreten sind, den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nach immer einer innerhalb zwölf Monaten stirbt. Rafft also von dreizehn zusammen an einem Tische sitzenden Menschen der Tod im Laufe des Jahres einen hinweg, so hat dies nichts eigentlich Wunderbares; das Thörichte des Glaubens liegt aber darin, dass die Vereinigung an Einem Tische oder in Einem Zimmer an diesem Tode schuld sei, der Zauber aber gebrochen werde, wenn man der ursprünglichen Zahl dreizehn eine Eins hinzufüge oder wegnehme. (Europa, 1870, Nr. 32, S. 1008.)


[1195] *4. Er ist der Dreizehnte im Dutzend.Egerbote, 1877.


*5. Man gibt dreizehn, wie er ist, für ein Dutzend.Moscherosch, 409.


*6. Nun schlägt's dreizehn und pumpt noch einmal.

Im Kreise Hirschberg Ausdruck des Staunens, der Ueberraschung.


*7. Nun wird's bald dreizehn schlagen.

In der Gegend von Reichenbach in Böhmen, um zu sagen: Jetzt hab' ich genug, jetzt hab' ich's satt.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1195-1196.
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