Ff

*1. Ar koan's aus'n ff. (Franken.) – Frommann, VI, 170, 86.


*2. Er ist aus dem ff.

Nach einigen aus der Sprache der Waarenmanufacturen entlehnt, wo man mit f, ff und fff: feine, feinere und feinste Waaren bezeichnet. Nach andern dagegen ist die Redensart juridischen Ursprungs. Die alten Juristen citirten nämlich häufig das Corpus juris, von dem ein wichtiger Theil, die Pandekten, noch mit ff bezeichnet werden. Wer die Pandektten recht häufig citirte, galt für einen gelehrten Juristen. Je öfterer nun die ff in seiner Schrift vorkamen, desto besser. Etwas aus dem ff thun, hiess also ursprünglich: etwas gründlich und mit Geschicklichkeit thun. Vom juridischen Boden ging die Redensart in das alltägliche Leben über, wo sie denn ebenfalls Gründlichkeit und Tüchtigkeit bezeichnet. Manche erklären den Ausdruck auch aus der musikalischen Bezeichnung mit f und ff für das verschiedene Anschwellen der Töne. Demnach wäre aus dem ff das, was in seiner Art am stärksten hervorträte. Einige wollen die Redensart aus der italischen Amtssprache herleiten. Die Beamten der italischen Städte sollen nämlich auf Bittschriften, die sie für die Gewährung geeignet fanden, vorläufig ein F gesetzt haben, womit sie sagen wollten: fiat = es geschehe. Ging das Gesuch durch, so bemerkte man dies mit einem doppelten ff = fiat, fiat, d.i. es werde sofort ausgeführt.


*3. Es ist einer aus dem doppelten ff.

Scherzhaft für: er ist ein Turner, von dem Wahlspruch derselben: frisch, frei, fröhlich, fromm.


*4. Etwas aus dem ff verstehen (können).Wurzbach II, 99.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1009.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: