Fortkommen

1. Es ist schlimm, wenn der besser fortkommt, der die Fenster einschlägt, als der sie einsetzt.Parömiakon, 824.


2. Es ist überall zum Fortkommen in der Welt, sagte der Schornsteinfeger, als er oben aus der Esse des Zuchthauses herauskam.

Engl.: Where there's a will there's a way, as the chimneysweep said when he walked through the Prerogative Court. (Hagen, 104, 19.)


3. Ich finde mein Fortkommen in der Welt, sagte der Lehrjunge, als ihn der zehnte Meister davonjagte.


4. Ich habe mein Fortkommen, sagte der Bettler, als man ihn ins Arbeitshaus transportirte.


5. Man kommt fort, auch wenn blos Ochsen ziehen.

Von den verschiedenen Arten des Fortkommens. Mirabeau erklärte, er kenne in der (damaligen Staats-) Gesellschaft nur drei Mittel fortzukommen: als Dieb, als Bettler und Beamter. (Westdeutsche Zeitung, 1849, Nr. 103.)

Dän.: Han kommer og frem, der ager med stude. (Bohn I, 373.)


6. Wer fortkommen will, der muss zu vielen Dingen schweigen.Henisch, 1182.


7. Wer will vortkommen, muss sich verkeren, vor (statt) wahrsagen wol schmeicheln lehrnen.Lehmann, 863, 12.


*8. Er kommt vorn nicht fort und hinten nicht nach.


*9. Mach', doss de furtkimmst, doss dich de Wache ne kriegt! (Lausitz.)


*10. Mach' ock, doss de furtkimmst, sunst war 'ch der loichta, doss dich wundern wirst. (Lausitz.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1090.
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