Hagen

1. Dem der Hagen, dem ist auch der Graben. Hertius, I, 23; Eisenhart, 230; Pistor., I, 39; Hillebrand, 50, 70; Eiselein, 270; Simrock, 4207; Graf, 65, 21.

Unter Hagen ist hier der Zaun gemeint, mit dem jemand seinen Garten umgeben hat. Es ist nun sehr häufig der Fall, dass der Zaun, um ihn sowol vor den Beschädigungen des Viehes als gegen die Gewalt des Wassers zu schützen, mit einem Graben umgeben ist, der nach dem Sprichwort mit allen Vortheilen und Lasten dem zugehört, der den Zaun besitzt.


2. Der Hagen zieht den Graben nach sich.Graf, 65, 22.


3. Die Häge streifen viel ab.


4. Hage wol, höre wol.Petri.


5. Ueber die kleinen Häge kann man leicht steigen.


6. Wôr de Hagen am siedsten is, dâr springt 'n toêrst ower. (S. Hecke, Knick und Zaun.) (Oldenburg.) – Firmenich, III, 24, 2; für Hannover: Schambach, 203.

[260] *7. Der Hag hat ein Loch.


*8. E kit nangder de Hâg. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 286.


*9. Es gibt ein Hag durch die Matten ab. (Schweiz.)


*10. He schuwet noch hagen noch tûn (Zaun). Lübben.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 260-261.
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