Gegenwart

1. Dessen gegenwarth viel nutzt, dessen abwesenheit thut desto grössern Schaden.Lehmann, 247, 30.


2. Die Gegenwart des Herrn macht das Pferd wohlgenährt (oder: düngt den Acker wohl). (S. Auge 42-45.)


3. Die Gegenwart ist unser.Eiselein, 215; Simrock, 3166.

»Wir, wir leben, unser sind die Stunden, und der Lebende hat Recht.« (Schiller.) »Aber«, bemerkt Varnhagen von Ense, »eine Gegenwart, die nur sie selbst sein will, der die Vergangenheit lästig und beschämend, die Zukunft grausenhaft und daher beide verhasst sind, bringt sich nothwendig ums Leben.« (Ludmilla Assing, Briefwechsel zwischen Varnhagen von Ense und Oelsner, Stuttgart 1865.)

Lat.: Praesentem mulge, quid fugientem insequeris! (Eiselein, 215.)


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4. Die Gegenwart hat keinen Beruf zur Gesetzgebung.Savigny.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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