Geläute

1. Dies Geläute wird das trübe Wetter bald vertreiben.Parömiakon, 246.

Von irgendetwas, das uns eine bessere Gemüthsstimmung anstatt der trüben, in der wir uns befinden, zu geben vermag. Daher entlehnt, weil man früher bei Gewittern läutete, in der Meinung, das Wetter dadurch zu zertheilen oder zu vertreiben.


2. Ein gut geleut bricht die schwartze Donner Wolcken.Lehmann, 361, 39.


3. Es ist ein falsches Geläute, wenn die Glocke (der Zunge) nicht mit dem Zeiger (des Herzens) übereinkommt.Winckler, III, 5.


4. Ich höre das Geläute wol, aber ich weiss nicht, wo die Glocken hängen.

Holl.: Hij wist, war de klepel hing, maar had op het klokgelui niet gelet. (Harrebomée, I, 225.)


5. Wer über das Geläute reden (urtheilen) will, muss eine Glocke neben der andern hören.Winckler, VI, 68.


*6. 'S is a klêns Galait. (Würzburg.) – Sartorius, 161.

Es ist nicht viel an der Sache, es sind ärmliche Verhältnisse. Die Redensart erklärt sich aus der Trauer- und Leichenordnung der Stadt Würzburg vom 6. Aug. 1783. (Vgl. Sammlung der Wirtzburg. Landes-Verordnungen, III, 291.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1470.
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