Gucken (das)

Wenn det Kucken vorbî is, geit det Seien wêer an.Schambach, II, 481.

»Kucken« bezeichnet, wie Schambach bemerkt, scharf, genau, mit aller Anstrengung der Augen nach etwas sehen, wie es im Zwielicht geschehen muss, wenn man etwas erkennen will. »Seien« dagegen bezeichnet das deutliche, mit keiner Anstrengung verbundene Sehen. Ist also an Stelle der Dämmerung klares Licht getreten, hört das »Gucken« auf und das gewöhnliche »Sehen« beginnt wieder.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 164.
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