Handwerksgesell

1. Ein teutscher Handwercks Gesell bleibet an keinem Ort, da jhm wohl ist.Lehmann, 362, 10.

Dän.: Handverkers-svend bliver sielden der han lider vel. (Prov. dan., 272.)


2. Von gewanderten Handwerksgesellen helt man etwas, aber von gewanderten Mägden gar nichts.P. Glaser, Gesind-Teuffel im Theatrum Diabolorum, 244a.

Börne (Gesammelle Schriften, Hamburg 1840, IV, 170) hält auch das Wandern jener nicht für nothwendig. Er sagt: »Pythagoras wanderte nicht länger umher, sich aus Indien und Aegypten göttliche Weisheit zu holen, als jetzt ein Geselle wandert, ein Paar Stiefeln machen zu lernen; und das Meisterrecht, eine Semmel zu backen, wird erst nach längern Prüfungen zugestanden, als man sonst zu dulden hatte, die eleusinischen Geheimnisse zu erfahren.«

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 345.
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