Kibitz

1. Wer noch von keinem Kibitz gegessen hat, der hat noch nichts Gutes gekostet.


*2. De Kiwitt will dat gansse Land (auch Moor) verbidden1 un kann sin egen Nest nig verbidden. (Holst.) – Schütze, IV, 261; IV, 301; hochdeutsch bei Petri, II, 97.

1) D.i. er will alles haben und vertreten und kann sein eigen Nest nicht beschützen, behaupten. Bei Eichwald (1029): verdegn (vertheidigen). – Von machtlosen Prahlhänsen.


3. Der Kibitz schreit erst, wenn er weit vom Nest ist.

Engl.: The lapwing cries most farthest from her nest. (Bohn II, 168.)


[Zusätze und Ergänzungen]

4. Kiebitz tief und Schwalbe hoch, bleibet trocken Wetter noch.Marienkalender, 1879, S. 22.


*5. Es ist ein Kibitz.

So nennt man in Oesterreich die Zuseher beim Spiele.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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