Kloss

1. Op'n gruowen Kloss hört ock en gruowen Pol.Woeste, 69, 98.


*2. De gebake Klotite fläje nit än der Laft eräm. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 459b.


*3. Halbseidene Klösse wie im Voigtlande.

Antwort auf die Frage der Kinder: Was werden wir heute essen? Wie man sonst auch neugierigen Kindern antwortet: Kapern mit langen Schwänzen; oder: Gebackene Lämmerschwänzchen; oder in Schlesien, wenn gefragt wird, was gekocht werde: Ein Topf im andern, das kleine Tippel im grossen. Die Klösse werden im Voistlande in verschiedenen Formen gegessen, meist von geriebenen rohen Kartoffeln. Klösse von gekochten Kartoffeln führen in einigen Gegenden den Namen »halbseidene«, wobei man an die halbseidenen Kleiderstoffe denkt. (Vgl. J.A. Köhler, Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andere alte Ueberlieferungen im Voistlande, Leipzig 1867.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1399.
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