Kur

1. Der hat Kur, der hat Angst.Schottel, 1130a; Hassl., 48; Pistor., IX, 24; Graf, 215, 206.

Wahl hat oft ihre grossen Schwierigkeiten, besonders bei Erbtheilungen, worauf es sich hauptsächlich bezieht, wo der Aeltere theilte und der Jüngere wählte. (S. Wahl.)


2. Es ist eine gewagte Kur, den Doctor zum Erben einsetzen.

Schwed.: Osäker Cur, när Läkiaren blijr arfwinge. (Grubb, 555.)


3. Langsame Kur ist die sicherste.


4. Man muss nicht ohne indicia certa zur Chur schreiten.Lehmann, 83, 4.


5. Völ Kêr, völ Hâdbrêghan. (Nordfries.) – Johansen, 69.

Viel Wahl, viel Kopfbrechen; viel Wahl, viel Qual.


*6. Einem die Kur mit Kienruss machen.Tendlau, 252.

Um eine anmassliche Anforderung zurückzuweisen.


*7. Er hat die Kur verfahren. (Meiningen.)


*8. Verflixte Kuren!

Ausruf, wenn man über etwas erschrickt. Holtei (Eselsfresesr, I, 208) hat: Verfluchte Kuren. Ich habe die Redensart aber fast nur in der erstern, verhüllenden Form gehört.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1726.
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