Landtag

[1781] 1. Landtage sind Geldtage.Hillebrand, 242, 364; Graf, 498, 105; Dahlmann, Die Politik, 2. Aufl., S. 124; Stryk, De milit. collecta pronvinc., I, 11.

Die Berufung der mittelalterlichen Landstände geschah in der Regel nur wegen Steuerbedarfs.


2. Neuer Landtag, gewisse Steuern.Körte, 3685; Simrock, 6178; Graf, 498, 104; Braun, I, 2154.


[Zusätze und Ergänzungen]

3. Das, was ein Landtag ist, schliesst sich in diesen Reim: Versammelt euch, schafft Geld und packt euch wieder heim.

»Auf Landtagen«, antwortete Feuerbacher 1525, der Sprecher der aufgestandenen schwäbischen Bauern, den Regierungsdeputirten, »man nitz als dass man Geld geben müsse; und die Bauern meynten, man habe schon Landtage genug und übergenug gehalten; und wenn man nun ängstlich die Abgeordneten nach ihrer Rückkehr gfragt habe, was sie Guts mitbrächten, so hätten sie nie etwas anders gesagt, als man müsse von neuem Geld geben.« (J.M. König, Bauernaufruhr in Deutschland, 1525.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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