Laussalbe

* Köp dî doa doch Lâssalw' vör. (Pommern.)

Auch: Doa kann he sich jo Lusesalw vör köpen. Nach Fr. Hasenow wird diese Redensart gebraucht a) als verächtliche Zurückweisung einer für zu geringfügig gehaltenen Gabe oder Belohnung und bezieht sich also auf das, was der andere dem Sprecher anbietet; b) als Selbsttröstung und Verachtung eines andern, von dem man sich verkürzt und übervortheilt glaubt und bezieht sich hier auf das, was er ihm vorenthält. In beiden Fällen will man sagen: Ich kann es wol missen, aber du (er) brauchst es nothwendiger zur Laussalbe, denn »lausig« zeigst du dich. Nach Fischbier (23352) wird die Redensart beim Handel angewandt, um damit ein zu geringfügiges Gebot zurückzuweisen.

Holl.: Dat is maar luizenzalf. (Harrebomée, II, 40.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1831.
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