Lebenslicht

* Einem das Lebenslicht ausblasen.

Licht, Lampe und Kerze, sagt Rochholz (Schweizersagen aus dem Aargau, I, 349), sind deutsche Sinnbilder der Seele, wie das glimmende Docht in der Meleagersage. In der Mark heisst es (Haupt, Zeitschrift, IV, 390), jeder Mensch habe sein Licht am Himmel, und wenn er stirbt, gehe es aus. In Kremsmünster sagt man warnend, man solle in sternhellen Nächten nicht zu lange zum Himmel blicken, es könne sich sonst treffen, dass man seinen eigenen Stern ersehe, bei dessen Anblick man dann todt zu Boden niederfallen würde. (Vgl. Baumgarten, Progr., 5.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1866.
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