Menge

1. Die Menge muss es bringen.Klix, 46; Mayer, I, 188.


2. Die Menge muss es bringen, sagte der Krämer, als er an einer Elle einen Kreuzer verlor.


3. Die Menge muss es bringen, sagte Töffel, als er die Sechsersemmel für einen Dreier verkaufte.


4. Die Menge richtet mich zu Grunde, sagte der Baum, als er unter den Früchten zerbrach.

Der Herzog Barbarius zu Venedig hatte zu seinem Sinnbild einen Obstbaum, dessen Aeste unter der Last der Früchte zerbrachen, mit dem Symbol: Copia me perdit. (Sutor, 398.)


5. Grosse menge lehrt sparen.Petri, II, 360.


6. Von der Menge werden die Burgen gebrochen.Simrock, 6968.


7. Was nicht vermag die Menge, das thut die lenge.Petri, II, 606.


[588] 8. Wo die Menge, da ist Irrthum.Graf, 413, 99.

Grosse Versammlungen eignen sich nicht zu ruhigen Berathungen; daher auch nicht für richterliche Entscheidungen. Wenn also auch bei unsern Vorfahren die ganze Gemeinde versammelt war, so entschied doch nur der Richter nach dem Ausspruch der Schöffen.

Mhd.: Wo die mennige ist, da ist virsinnunge. (Endemann, I, 10, 10.)


[Zusätze und Ergänzungen]

9. Die Menge bringt die Strenge.Gotthelf, Leiden, I, 45.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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