Mumme

1. Mumme un en Stümpel Wost stillt den Hunger, löscht den Dost.Plattd. Volkskalender.

Zur Geschichte des Bieres vgl. Pilot, Rudolstadt 1862, Nr. 14 u. 15.


*2. Es ist (oder: schmeckt wie) braunschweiger Mumme.

Ein berühmtes, nach seinem Erfinder Mumme zu Braunschweig benanntes starkes Bier. In einer Oper: Heinrich der Vogler von dem dresdener Hofpoeten Ulrich König und dem braunschweigischen Kapellmeister Schürmann, die 1719 in Braunschweig aufgeführt wurde, befindet sich ein Hanswurstlied, das in folgender Strophe den Ruhm dieses Bieres besingt: »Brönsewik, du leife Stadt vor vel dusend Städten, dei sau schöne Mumme hat, da ick Worst kann freten! Mumme schmeckt nochmal sau fîn, as Tokey- und mosler Wîn; Slackworst füllt den Magen; settet Neiren-Talg, kann dei Winne ût den Balg ass den Schnaps verjagen.« Weil dies Bier sich auf Seereisen gut hält, ist starkes Schiffsbier auch an andern Orten Mumme genannt worden. Es ist daher in ältern pommerschen Tarifen auch von stralsunder, wismarer und kolberger Mumme die Rede. (Vgl. Dähnert, 315b.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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