Pfennigsalbe

1. Pfennigsalbe thut Wunder.Eiselein, 509.

Mnd.: Pfennincsalbe wunder tuot, sie weichet manegen herten muot. (Freidank.) – Pfenningsalbe wunder tuot, si heilet mangen herten muot. (Renner.) (Zingerle, 112-113.)


2. Pfenningsalbe schmieret sehre zu Hofe.Agricola II, 318; Sailer, 380; Simrock, 7830.

Der edle Hofmann ist auch darin Mann, dass er die Dukatensalbe verschmäht, aber wol noch mehr die lumpige Pfennigsalbe.


*3. Er ist mit Pfennigsalbe geschmiert.

In Holland sagt man: Er hat vom Ochsen gegessen. Einem Manne Namens Gottschalk war seitens der Obrigkeit aufgegeben worden, seinen wüthenden Ochsen zu bewachen, was mit geringer Sorgfalt ausgeführt wurde. Nachdem der Ochse Schaden angerichtet hatte und Strafe in Aussicht stand, schlachtete ihn Gottschalk und vertheilte das Fleisch unter die Rathsleute, womit die Sache abgemacht war.

Holl.: Hij is en Dordtenaar, hij heeft van den os gegeten. (Harrebomée, I, 149.)


*4. Er ist mit Pfennigsalbe versehen.

Holl.: Hij is goed van duimkruid voorzien. (Harrebomée, II, 160.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1278.
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