Raufe

Raufe (s. Röpse).


*1. An der Raufe nagen.

Noth, Mangel an den nothwendigsten Bedürfnissen leiden; am Hungertuche nagen.

Frz.: Ronger son râtelier, sa litière. (Lendroy, 1290.)


*2. An der Raufe sein.

Engl.: To lie at rack and manger. (Bohn II, 175.)


*3. Auf mehrern Raufen Futter haben (finden).

Mehrere einträgliche Aemter oder Erwerbsquellen besitzen.


*4. Enen up de Röp stäken. (Mecklenburg.)

Ein »Schärchen«, einen Prim, Kautaback in den Mund stecken. Ueber Schärchen (vgl. Vilmar, Probe eines hessischen Wörterbuchs.)


*5. Er hat das letzte in der Raufe.Eiselein, 520.

In Würtemberg: Dear hot au 's letzt in der Rauf. (Birlinger, 980.) Das letzte im Rähf haben. (Worterklärungen zu J.P. Hebel's Alemannischen Gedichten.) Dem Tode nahe sein. Die Raufe ist ein Leiterwerk, hinter welchem dem Vieh Trockenfutter vorgesteckt wird. (S. Leben, Subst., 286.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1506.
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