Rebhuhn

1. Die gebratenen Rebhühner fliegen nicht in den Mund.

Holl.: De gebraden patrijzen komen u niet in den mond. (Harrebomée, II, 174b.)


2. Die Rebhühner gewinnen nichts dabei, dass man ihr Fleisch gern isst.

In Afrika sagt man: Es ist kein Gewinn für das Zebra, dass die Gallas ihre Mähnen hoch halten.


3. Man gibt nicht zehn Rebhühner für sieben Tannzapfen.


[1511] 4. Man wird endlich auch gebratener Rebhühner überdrüssig.

Lat.: Nil adeo dulce est, quod non videatur amarum et non displiceat, si plus duraverit aequo. (Palingen, 2, 391; Binder I, 1119; II, 2085.)


5. Rebhuhn und Schnepfe geben gute Bissen in die Näpfe.

Engl.: If the partridge had the woodcocks thigh, it would be the best bird that ever did fly. (Bohn II, 36.)

6. Rebhühner und nichts als Rebhühner, klagte das Hoffräule.


7. Was nützen Rebhühner ohne Gelüst!

Es scheint aber, als gehöre mehr als Gelüst auch zum Rebhühnerspeisen. Der Spanier verlangt in seinen Sprichwörtern, das Rebhuhn müsse heiss gegessen werden, sonst tauge es nichts, und auch, wenn es nicht schaden solle, unter dreien. (Magazin, 1863, 604.)


8. Wer lange gebratene Rebhühner gegessen, sehnt sich nach Kartoffeln.

Die Russen: Wer immer Olivenöl gegessen, sehnt sich nach Leinöl. (Altmann, V, 88.)


*9. Immer Rebhühner?

Nach Joachim Campe (Väterlicher Rath an meine Tochter, S. 104) in aller Munde, um den Widerwillen auszudrücken, den man empfindet, wenn man alle Tage dieselbe Speise geniessen soll, selbst wenn sie eine sehr gute wäre.

Frz.: On se fâche bien de manger pain blanc.

Lat.: Albus quinetiam panis in fastidium, aut nauseam tandem venit. (Bovill, III, 106.)


*10. Rebhühner am Mondschein braten (wollen).

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1511-1512.
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