Rosskopf

* Das ist aus keinem todten Rosskopf gesponnen.

D.h. an der Sache ist etwas, sie ist nicht ersonnen. »Wil euch erzelen seltzam gschicht, die nit aus meinem ghirn erdicht, auch nit auss meinem gedenk besunnen oder auss einem todten rosskopfe gespunnen.« (Waldis, IV, 2, 40.) Sandvoss (Sprichwörterlese, 85) fragt, ob die Redensart: »Aus einem todten Pferdekopf spinnen«, vielleicht ein »Euphemismus für den Pferdeapfel« sei, und bemerkt, dann »ergäbe sich ein Sinn, wenn wir daran denken, dass der Volksgebrauch den in den Zwölften spinnenden Mägden dergleichen statt Flachses an den Rocken steckte«.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1739.
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