Rudolf

*1. Aus Kaisers Rudolphi leichenstein ein glass wein kosten.

Pistorius führt diese Redensart im Vorwort zu seinem Teutsch-Juridischen Sprichwörterschatz an und verweist dabei auf Nova Literaria Mens, Mart. 1709, S. 143.


[1759] *2. Er hat Rudolf's Redlichkeit (oder: nicht).Eiselein, 534; Simrock, 8576; Körte, 5113e; Wurzbach, II, 306.

In diesem Sprichwort ist dem Grafen Rudolf von Habsburg, der wegen seiner Tugend und ritterlichen Tapferkeit zum deutschen Kaiser gewählt wurde, ein ehrendes Denkmal gesetzt. Jeder Bürger im ganzen deutschen Reiche konnte sich auf sein kaiserliches Wort verlassen. Seine Redlichkeit war allgemein bekannt. Wenn einer etwas versprach und nicht hielt, so sagte man bald: »Der hat Rudolf's Redlichkeit nicht.« (Vgl. Ed. Beurmann, Frankfurter Bilder, S. 77.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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