Schädlein

1. Aus einem Schädlein kann leicht ein Schaden werden.Sailer, 235.


2. Aus einem Schädlein wird ein Schaden, wenn man nicht beizeiten wehrt.Braun, I, 3776.


3. Auss eynem schädlin sol man keynen schaden machen.Tappius, 194a; Lehmann, 692, 20; Lehmann, II, 32, 64; Simrock, 8791.


4. Besser das Schädlein heilen als den Schaden.

Lat.: Satius est initiis mederi quam fini. (Gaal, 568.)


5. Besser ein schädlein dann ein schaden. Franck, I, 158b; Petri, II, 36; Mathesy, 45a; Eiselein, 549; Sailer, 284; Gaal, 1543; Körte, 5235; Körte2, 6527; Simrock, 8790.

In der Schweiz: Es ist besser e Schädli als e Schade. (Sutermeister, 131.)

Jüd.-deutsch: Besser a Schädel eider (als) a Schuden. (Blass, 7.)

Mhd.: Schadlî wâger dan ein schad. (Ring.) (Zingerle, 128.)

Engl.: Better a mischief than an inconvenience. (Gaal, 1343.)

6. Es ist kei Schädli, es ist au e Nützli.Sutermeister, 141; Körte, 5234.


7. Es ist kein Schädlein, es ist auch ein Nützlein, sagte der Mönch, als der Abt ihn ins Nonnenkloster sperrte.Klosterspiegel, 15, 24.


[53] 8. Mancher trägt's Schädlein hinaus und bringt einen Schaden nach Haus.

»Mancher entlaufft eim kleinen schaden vnd thut ein grössern auf sich laden.« (Waldis, I, 76.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 53-54.
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