Schneide

1. Wer sitzt auf der Schneide, sitzt schlecht und kommt zu Leide.


*2. A hôt käne rächte Schnaide. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 443.

Er will sich der Sache nicht unterziehen.


*3. Die schneide ist jhm in die Finger gangen. Schottel, 1118b; Sailer, 308.

Wer sich selber beschädigt hat.


*4. Einem d' Schneid' abkaufen. (Oberösterreich.)

Einen durch entschiedenes Auftreten entmuthigen.


*5. Er hat (keine) Schneide.Eiselein, 553.

Er hat (keine) Lust, Neigung zu etwas ....»Wenn die Herren des Alpenclubs nicht Schneid haben, so thut's der Hölz und der Stangl auf eigene Faust.« (Daheim, Leipzig 1871, Nr. 31, S. 488.)


*6. Mit der Schneid' auf (in) die Steine.Eiselein, 553.

Lat.: Novacula in cotem. (Binder II, 2265.)


*7. Nicht mit der Schneide, sondern mit der Scheide hauen.Schottel, 1118b.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 297.
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