Sitzfleisch

1. Ich habe kein Sitzfleisch, sagte Hans Bote, als er ins Loch sollte.


*2. Er (sie) hat kein Sitzfleisch.Braun, I, 4114.

In Pommern: He hett nên Sitzflêsch. (Dähnert, 425.) Er hat wenig Neigung zu Arbeiten und Geschäften, die sitzend ausgeführt werden müssen.

Lat.: Avium more sedem ex sede mutat. (Philippi, I, 54.)


*3. Er hot Sitzfleisch. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

D.h. er ist fleissig, ausdauernd im Arbeiten und Studiren.


[Zusätze und Ergänzungen]

*4. Er hat Sitzfleisch wie eine Kohlmeise.F. Scheid, Bilder aus dem Volksleben, 88.

D.h. gar keins.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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