Trompeter

1. Alte Trompeter und reiche Spieler sind selten.


2. Trompeter sind nicht blutdürstig.Tappert, 6.

Sie können unmöglich zugleich blasen, schiessen oder hauen und stechen. Ebenso sagt man: Bläser beissen nicht; sie müssten denn die Posaunen dazu benutzen.


*3. Es ist schon einmal ein Trompeter ersoffen. (Köthen.)

D.h. es ist schon manches Unerwartete geschehen.


*4. Ich war em egen sullen an Trumpeter schicken.Gomolcke, 564; Robinson, 134; Frommann, III, 247, 200.

»Und saht og, se is de letzte, ihr ward er gewiss an Trumpeiter schicken müssen, dar se hault.« (Keller, 167a.)


*5. Jemand einen Trompeter schicken.


*6. 'T ward noch mennig oll' Trumpeter verdrinken, wo du nischt van krigst. (Pommern.)

»Es wird noch mancher alte Trompeter er(resp. ver)trinken, wovon du nichts bekommst. Zum Lüsternen, der gern von allem etwas abhaben will. Der Witz liegt wol darin, dass dasjenige, wovon dieser nichts abbekommen wird, sowol der (v)ertrunkene alte Trompeter sein kann, als das, was dieser vertrinkt. An das letztere, jedenfalls ursprüngliche, absichtlich verwitzte, scheint in der praktischen Anwendung allerdings gar nicht mehr gedacht zu werden, vielmehr wird der alte Trompeter dem Schimmel ganz gleich gedacht, der in ähnlicher Verbindung gebraucht wird.« (Fr. Hasenow.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1333.
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