Urbansfeuer

* Dass dich St. Vrbansfeuer greife.

Hans Sachs (Fastnachtspiel von einem bösen Weibe, II, 140) schildert Sanct-Urbansfeuer also: »Mein lieber Nachbaur halt dein Frawen, schau wie thun jr die augen glitzen, wie thut jr Angesicht sie anspitzen, schau wie grissgramt sie mit den Zenen, sieh wie bibend mit den henden, schaw wie sie mit den füssen stampff, als ob sie hab den Esels Krampff. Ich fürcht sie sei wütig vnd wünnig oder villeicht toll vnd vnsinnig. Lass inn ein finster Kammer sperren.« Worauf der Mann erwidert: »Was wilt du mich doch immer herren. Siehst nit, sie hat sanct Vrbans plag.« (Göz, Auswahl aus Hans Sachs Schriften.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1496.
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