Wiederschlagen

1. Wedderslân is nich verbaden. (Holst.) – Schütze, IV, 347.


2. Wer wiederschlägt, der ist Unrecht.Petri, II, 778.


3. Wiederschlagen ist nicht verboten.Petri, III, 15; Körte, 6822; Grubb, 868.

Bei Tunnicius (65): Wedder slân en is nicht vorboden. (Fraudem fraude maloque malum depellere iustum.) – Noch aus der Zeit des Faustrechts. »Ich weiz wol daz niemen mac verbieten wol den widerslac hat.« (Freidank.) »Der keiser Otto künde nie den widerslac verbieten.« (Neidhart, 392.) Bei Hagen steht keiser Carol statt Otto. Wie der letztere muss aber auch jener in diesem Sprichwort sonst genannt worden sein; denn Ottacker sagt S. 134b: »Mir hat künic karle den widerslac erloubet. Ich bin rehte beroubet und gestôzen von mînen landen.« (Haupt, III, 278.)

Lat.: Non interdictum post verber sit prius ictum. (Reuterdahl, 606.)

Schwed.: Geenslagh aer ey forbwdhit. (Reuterdahl, 606.) – Slå igen är intet förbudet. (Grubb, 732.)


[226] 4. Wiederschlagen macht Hader.Petri, II, 786.

Dän.: Hvo genslaaer ypper kiv (trette). (Prov. dan., 225.)

Lat.: Qui percussorem refert movet ille furorem. (Reuterdahl, 808.)

Schwed.: Hwa igeen sla han brygger kiwith. (Reuterdahl, 808.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 226-227.
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